Treppenreinungsplan

Das Mietshaustreppenreinungsplanveränderungsvorschlagsexpose
(12.05.17)

Des deutschen Michels Glückseligkeit, war schon immer der Stempel unter einem Dokument, die Einhaltung der Hausordnung im Allgemeinen und die der "Treppenordnung" im Besonderen.
Diese hat nun einen Knacks bekommen.
Und das kam so:

Irgendein Mieter auf meiner Etage hat wohl die "Treppnkorte" verschusselt oder mit Absicht zurückgehalten, denn dem Zustand der Treppe nach zu urteilen, wurde sie in letzter Zeit nicht gereinigt, was man an 3 Flecken und 4 Schuhsohlenabfallkrümskens sehen konnte. Da es die obere Etage war, ist es nur den Mietern unserer Etage aufgefallen.
Doch kein Aufbäumen und
Fäustchen-inne-Kittelschürze-zum-ballen-vergraben
uffn Flur bei Mieterzusammenkünften, um den Missetäter herauszufinden!
Kein wimmernder Aufschrei in der Abenddämmerung, als man hätte feststellen können, dass immer noch nicht gefegt und gewischt wurde - keine Lichterkette zum Haus des
Vermieters! Stillschweigendes Hinnehmen des status quo....
Ich unterstelle mal dem Auslöser dieses unzumutbaren Zustandes, dass seine Motive durchaus revolutionärer Natur waren und er/sie sich erfrischenderweise gegen jeder Art
von Dogmen wehrte, indem er/sie diesen Akt des Ungehorsams vollzog. Durch diesen wundervollen Eventuell-Zustand motiviert, nahm ich Besen und was so dazu gehört und putzte die Treppe FREIWILLIG!
Dies sollte, der Message wegen, aber nicht so lautlos passieren, wie ich es gewohnt war, in der Vergangenheit zu tun. Also nahm ich einen Zinkeimer, legte einen dicken Bolzen
aus Stahl mit hinein und klapperte mich so von Stufe zu Stufe - in gebückter Demutshaltung, rückwärtsgehend und scheuerlappenfummelnd. Die Wirkung war grandios! Kein Mieter sah nach, was da so`n Krach machte, denn mein Besen, den ich natürlich vorher benutzte, hatte ich mit einem Glöckchen versehen, womit ich sporadisch und aus Versehen an die Wand schlug, um so meine große Aufgabe einzuläuten, mich des leidigen Problems anzunehmen. Alle wußten also - Charly putzt!
Stolz besah ich mir später meine Arbeit und mußte feststellen, dass kaum ein Unterschied zu sehen war.
Wenn die Treppe trocken war in einer Stunde, etwa, wäre fast alles wie vorher...! Gut, dass man gehört hat, dass ich aktiv war in dieser Sache! Und wenn die alle uff Arbeit waren?
Aach komm - die größten Helden sind die unbekannten!
ABER: Ich fühlte mich großartig, tolerant und kein bißchen von Plänen und anderen Dogmen gegängelt.
Ich bewies, dass es auch ohne Plan geht und dass Arbeit tatsächlich ein Bedürfnis des Menschen sein kann!
Und so kam mir der Gedanke, dass es überhaupt nicht nötig ist, Reinigungspläne zu erstellen, wenn JEDER mal (müßte man mal Plan machen) die Treppe macht, wennse dreckich ist!
(Wäschst doch nicht jede Woche Schlüpper, bloß weil die Zeit ran ist, wenne nie een benutzt...)
Und den Gegnern des bedingungslosen Grundeinkommen sei es gesagt:
Wenn wir in Würde am Leben gehalten werden, bleibt unser Fleiß und Arbeitswille ungebrochen!
Ich seh`s doch an mir selbst....

Als ich zum wiederholten mal die Tür öffnete, um mir meine freiwillige Arbeit anzusehen, wedelte mir vom Türkleiderhaken die Scheiß-Treppenkarte vor die Füße!
(Ich muß mir wirklich mal einen festen Platz dafür aussuchen!)
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Der Mietshaustreppenreinungsplanveränderungsvorschlagsexposenachtrag

Bloß kurz:
Nachdem jetzt jeder auf dem Flur willkürlich freiwillig seine Wisch und Fegeverpflichtung gedachte dann auszuführen, wenn es ihm passt, beschlossen wir, es etwas zu ordnen, denn oft wurde in der Woche 2-3 mal geputzt.
Ich machte den Vorschlag, eine Karte zu basteln, wo alle 5 Namen draufstehen und sie mit einem Bändchen zu versehen.....


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