Rennpappe


Rennpappe - oder Broiler 18.09.03
(Bitte vergleichen Sie jetzt!)

Wie nannte man den Trabant damals in der DDR auch noch?
- a: Rennpappe oder
- b: Broiler

Wer das liest, ahnt schon, dass es mal wieder um das unbekannte Land geht,– die DDR. Die Frage dazu:
" Wie nannte man den Trabant damals in der DDR?"
Ähnlich knifflige Fragen stellte man uns auch schon, im Zuge der Wende, durch die Autoren der Bildzeitung: -
" Ist das Foto links ein Hammer oder ein Kinderwagen?"
Oder, um die Intelligenz noch ein bißchen mehr zu strapazieren: "... isses der Eiffelturm oder ein Mitropa
Plastebesteck?" - " Reisewecker oder Giraffe?" - "Blumenvase oder Gartenzaun?" - "Ein beliebter Unterhaltungskünstler
oder Achim Mentzel?"
Fragen, die den IQ der Leser der Zeitung von damals auf eine harte Probe stellten. Unter der Moderation vom
Lieblingswunschschwiegermuttersöhnchen Ulli Meyer, betraten Ossis und Wessis die Bühne der Ost-Show und laberten
über die Unzulänglichkeiten der untergegangenen DDR. Axel Schulze entblödete sich nicht, den
"Warum-gab-es-so-wenig-Republikflüchtige-weil-sie-20-Jahre-uffn-Fluchtauto-warten-mussten-Witz" zum x-ten mal zu
erzählen, um sich dann derart darüber kaputtzulachen, dass Gefahr bestand, die Sendung vorzeitig abbrechen zu müssen.
Der Termini  - Jongleur Ulrich Meyer, sagte ein "super, allerschönstes Liebeslied des Ostens" an und Streichel-Lippert sang
mit Balder: "Erna kommt". Alles noch terapierbar! Aber, was die Kulturfolger aus der DDR dann äußerten, passte auf kein
Trabbidach.
Es gab bei uns Weine, die sehr oft und sehr gern getrunken wurden. Ich wette, dass "Uns Axel" auch einen gewissen Wein
aus dem benachbarten sozialistischen Ausland kaufen musste, um einen Stich bei seinen Damen machen zu können.
Heute peitscht ihn der Ekel, wenn er den Namen des Weines nur hört! Weingläser hält man mit zwei,
oder drei Fingern, die "Ost-Promis" (ich distanziere mich von diesem verachtenden Begriff) hätten gerne bloß einen benutzt,
so angeekelt benahmen sie sich, schon allein vom Geruch des Weines.
Das Ding mit der Trockenschleuder kann man nicht unerwähnt lassen. Ich kenne Familien, die arbeiteten jahrelang mit
so`n Ding, ohne Nervenzusammenbruch! Man stelle sich vor, dass man es für wichtig hielt, 4 Erwachsen Leute an diese
Maschine zu lassen, um zu demonstrieren, wie bekloppt sie sich bei der Bedienung anstellten.
Dabei hätte man, mit etwas Physikkenntnis gewusst, dass man Zentrifugen besser nicht einseitig belastet! Hey, das wussten
alle bei uns! Schulz, Mentzel, ein Held der Volksmusik und Erni vonne Butterglocken kommen aus dem Wunderland und
stellen sich so blöd an, dass man sich fragt, wie sie es bei den menschenfeindlichen Haushaltsgeräten ohne Gliedmaßenverlust
geschafft haben, so alt zu werden!
Den Machern dieses Medienunfalls gelang es, ein Denkmal der DDR zu kreieren, das sich auf den aufblasbaren Gummiring,
der als Unterlage für die besagte Trockenschleuder fungierte, reduzierte. Und alles lacht.
Oh, deutsche Kultur, wo bist du hingegangen!
Und dann, Herr Meyer; - wenn wir in der DDR beim Camping waren, haben wir in der linken Hand ein Stück Rotwurst gehabt und
in der rechten, ein Brötchen oder ein Stück Brot. Ja, bei uns gab es Brot! (Sogar das muss man bei Euch deutlich erwähnen)
Wir waren in der Natur und unsere Kinder fanden es Klasse, auch ohne Oliven. (Hätten unsere Kinder eh nicht gegessen,
denn die schmecken doch nun wirklich nach nichts!) Ich glaube, hier muß ich schnell erwähnen, dass man, Sie ahnen von
welcher Seite, gefragt hat, ob wir Ossis denn beim Zelten auch Oliven in unseren Getränken hatten? Sicher gab es auch bei
uns genug Spinner als Dauercamper, die ihren Rasenmäher mit hatten. Doch nicht mal die riefen den Gott der Versorgungslücke
an, um an Oliven zu kommen. (Wir wußten aber von Campern aus dem Westen, die sich wie die Lemminge ins Wasser stürzten,
weil der Olivenlieferant sich wegen nicht zu bewältigender Lieferaufträge, dem Suizid ergab.) Aber wenn manche nicht von
barbusigen Mulattinnen mit Pfauenaugenfederwedeln die Mücken verscheucht bekommen, isses für die kein Campingurlaub!I
hr wißt nichts von uns! Mit welchem Recht holt ihr Euch Kulturflüchtlinge aus der DDR auf die Bühne, die nestbeschmutzend,
vergessen haben, dass auch ihre Tränen flossen, weil sie erst ein Jahr später Jungpionier werden durften? Hast Du nicht in der
DDR boxen gelernt, Axel und du Achim, - singen? (Oder was das ist was du da machst) Du kannst ja gerne olle
schunkelorgasmus-orientierte Topplappenhäklerinnen im Biergarten erschrecken, aber bitte, äussere Du dich nicht zum
Thema DDR. Du warst doch damals schon fett von den sozialistischen Rosinen, die man euch Previligierten in den Arsch
komplimentiert hat.
Dich hat doch nicht der Westen fett gemacht! Rede Du lieber über Sachen, die uns alle wirklich und heftig interessieren, eben
dass du damals nicht so gerne FKK gemacht hast, weil du "sooon Kleinen" hast. (Achim das wusste wir seit Jahren, haste uns
schon damals mit gelangweilt!) Hast auf Widerspruch gehofft  gell, von mindestens 328 hysterisch kreischenden Nymphomaninnen,
die alle; -"das stimmt doch gar nicht", schreien? Dachtest du, wenn du sonst keinen vom Hocker reißt, dann wenigstens mit deiner,
völlig am Humor vorbeigehenden, Äußerung?
Denk nach, wie du deine eigenen Landsleute mit deinen Liedern gequält hast! Erinnere dich, dass es eine Firma gab, die
40 Prozent Westhits und 60 Prozent Osthits, der zu veröffentlichenden Musik befahl und uns in der Öffentlichkeit diktierte, was wir
zu hören hatten. Du durftest 0,002 Prozent von den 60 Prozent sein, sonst gäbe es Dich gar nicht.
Und wie viele unserer guten Künstler mussten sich verstecken!
Hoëcker, dich vergesse ich schon nicht.
Wenn wir zum Feiern gingen, gingen wir zum Feiern. Wenn jemand sagte, "er war gestern im Knast", meinte er eine Kneipe,
die entweder so hieß oder mal ein ehemaliger Knast war. (Regionalbegriff, nicht anzuwenden auf all unsere Lebensphilosophien!!!)
Wir haben Knast nie mit Feiern verwechseln können! Haste wieder mal `ne Glocke läuten hören, ohne zu wissen, wo sie hängt!
Schlecht recherchiert, du Komiker! Alles nicht so schlimm, wenn unsere Promis aus der "Ehemaligen" uns nicht noch lächerlicher
machen würden. Warum macht ihr nicht gleich Vater und Mutter schlecht? Die haben euch auch großgezogen, mit den Mitteln,
die sie zur Verfügung hatten! Und SAT1 meint, weil die Infos von unseren Leuten kommen, ist das die absolute Wahrheit.
Wir sind nicht auf einer Fettblase über`n Teich gekommen. Wir waren Produkte unserer Zeit.
Jetzt, im Nachhinein, sind wir selbstironisch genug, unsere Schwächen zu belächeln. Auch damals haben wir  Witze
über uns gemacht. Dann haben wir sie aber gemacht!
Sicher habt ihr das im Westen auch, doch wir haben unsere Freiheit dabei gefährdet. Aber wir hatten Werte. Unsere Kinder konnten
draußen spielen, ohne dass wir Eltern Ausschau nach Kinderschändern halten mussten. Nach der 10.Klasse kamen unsere Kinder
in eine Lehre und wenn sie gepafft haben, konnte man sicher sein, dass es tatsächlich Tabak war. Man bedenke, wieviel
suizidgefährdete Kinder heute da draussen rumlaufen und an sich zweifeln, weil sie vor dieser Inquisition der
Star - Search - Halunken, unter der Leitung von Über - Bohlen, nicht bestanden haben!
Der Gottgleiche sieht sich in der Rolle dessen, der über Wohl und Wehe unserer Kinder und unserer abendländischen Kultur
entscheidet, und ihr seht zu! Das spastische Gehüpfe und Getrampel, das unsere kommenden "Superstars" an den Tag legen
müssen, kommt doch tatsächlich durch eure Kontrollen, aber nicht, weil es künstlerisch anspruchsvoll ist, eher weil die Amis das
auch machen und weil dieser Trend eben richtig Kohle bringt - hauptsächlich für die Initiatoren und Produzenten, - klar!
Ich sehe da aber keine Perspektiven für unsere Kinder. Die träumen vom großen Showbiz, aber nicht mehr von einem Lehrberuf,
weil eh chancenlos. Auf jeden Fall können sie uns Alten dann ja mal was von einer Rente vorrappen, mit der entsprechenden
Choreographie von Detlef D! Joost. (Hoffentlich habe ich ihn richtig geschrieben, sonst zappelt der hier noch an!)
Und, lieber Herr Meyer: -
Star-Search-Sieger anpreisen ist nun wirklich keine Kunst, aber so, wie du den Martin K. angepriesen hast, möchte man glauben,
er habe einen Staudammbruch verhindert oder  einen vollbesetzten Schulbus vor dem Absturz bewahrt.

Wenn es jetzt auch aus dem Zusammenhang gerissen scheint:
Grienefitz- Mentzel in SAT1 - ich glaube, das hat nicht mal dieser Sender verdient!
Wir haben wahrlich bessere Aushängeschilder!

zurück

+